Peter Jaenecke > Wissenschaftstheorie

Über die Darstellung einer deduktiven Wissenschaft als Deduktgeflecht

Unter Vernachlässigung von Einzelheiten werden Dedukt und Deduktgeflecht beschrieben und einige Konsequenzen betrachtet, die sich aus diesen Strukturen ergeben. Anschließend wird anhand der Abhängigkeit von Aussage und Begriff gezeigt, dass man mit einer begriffsorientierten Ontologie keine deduktive Wissenschaft darstellen kann.

Über den Wissensraum zur Einheit der Wissenschaften

Zusammenfassung

Induktion und Falsifikation. Kritische Bemerkungen über die zeitgenössische Wissenschaftstheorie

Um Wissenschaftlichkeit zu recht beanspruchen zu können, muss die Wissenschaftstheorie als eine Erfahrungswissenschaft aufgebaut werden. Bislang erfüllt sie diese Anforderung nicht und viele ihrer Aussagen widersprechen der wissenschaftlichen Praxis. So folgt entgegen wissenschaftstheoretischer Auffassung sowohl aus der Regressionsanalyse, welche dazu dient, aus Messwerten eine Funktion zu berechnen, als auch aus historischen und zeitgenössischen Lehrbüchern, dass die induktive Vorgehensweise in den Naturwissenschaften keine Rolle spielt; damit entfallen alle Probleme, die sie mit sich bringt. In den Wissenschaften beschäftigt man sich nicht mit der Rechtfertigung der gewonnenen Erkenntnissen, sondern mit deren Absicherung. Dazu gehören die technische Verwertbarkeit, die Verankerung im eigenen Gebiet und in Nachbargebieten. Ein Gesetz gilt als gesichert, wenn es aus einer Theorie hergeleitet und empirisch bestätigt werden konnte. Damit stellt sich die zentrale Frage: Wie muss ein Falsifikationsszenario für ein gesichertes Gesetz aussehen? Anhand der Fallgesetze wird gezeigt, dass es in der Physik kein solches Szenario geben kann, es sei denn, man beruft sich auf Wunder.

Ignoramus et Ignorabimus. Über die vermeintlichen Grenzen der Naturerkenntnis

Bei der Behauptung, es gebe grundsätzliche Grenzen der Naturerkenntnis handelt es sich um eine schwer

beweisbare Nichtexistenzaussage. DU BOIS-REYMOND versucht sie mit einem Argumentum a fortiori zu beweisen,

indem er einen allmächtigen LAPLACE Geist einführt und argumentiert: Wenn schon dieser Geist ein Problem nicht

zu lösen vermag, dann können wir Menschen es erst recht nicht lösen. Eine Analyse seiner Beweisführungen führt

jedoch zu einem ernüchternden Ergebnis: DU BOIS-REYMOND verstößt gegen elementare beweistechnische Regeln: Nicht aufgrund seiner mechanischen Voraussetzungen, sondern aufgrund seiner handwerklichen Fehler sind seine Beweise ungültig. Aus dem Hauptsatz der Wissenschaftstheorie folgt darüber hinaus, dass man grundsätzlich aus einer erfahrungswissenschaftlichen Theorie keine Erkenntnisgrenzen herleiten kann; ebenso wenig lässt sich beweisen, dass es für solch eine Theorie keine Erkenntnisgrenzen gibt. Damit erweisen sich alle Diskussionen um Erkenntnisgrenzen als wertlos.