Kritische Anmerkungen zur ZEIT-Serie Neuer Realismus
In der siebenteiligen ZEIT-Serie ‚Neuer Realismus‘ beschäftigen sich Kulturwissenschaftler mit dem neusten, gegen die Postmoderne und den Radikalen Konstruktivismus gerichteten Trend in der Philosophie, in der die Begriffe ‚Wirklichkeit‘ und ‚Wahrheit‘ wiederentdeckt wurden. Die kritischen Anmerkungen gehen von einer naturwissenschaftlichen Sichtweise aus, die in der Serie nicht vertreten ist. Was ist neu am Neuen Realismus? – Es das Adjektiv ‚neu‘ vor dem Wort ‚Realismus‘. Denn unter dem Namen ‚wissenschaftlicher Realismus‘ vertreten Wissenschaftler und Techniker seit über 2000 Jahren notwendig einen realistischen Standpunkt. Die Verfechter des Neuen Realismus glauben, die Postmoderne überwunden zu haben. Tatsächlich erweist sich der Neue Realismus sowohl in seinem Duktus als auch in seiner Argumentationsweise lediglich als ein neuer Ableger der Postmodernen, durch folgende Merkmale: Man darf „ungestraft“ ohne jede Sachkenntnis irgendetwas behaupten – Hauptsache es erregt massenmediales Aufsehen; von der Pflicht, Behauptungen zu beweisen, hält man ebenso wenig wie von einem methodengeleiteten Vorgehen.
Der theoretischen Lösung nahekommen, ohne sie auch nur im entferntesten zu erreichen
Anmerkungen zu Erhard Oeser:
Psychozoikum. Evolution und Mechanismus der menschlichen Erkenntnisfähigkeit.
Berlin und Hamburg: Verlag Paul Parey 1987.
Das Abenteuer der kollektiven Vernunft. Evolution und Involution der Wissenschaft.
Berlin und Hamburg: Verlag Paul Parey 1988.
Aufklärung eine Vielfalt von Versuchen, die Frage nach den Beziehungen zwischen Geist und Sinnlichkeit zu beantworten?
Anmerkungen zu Panajotis Kondylis:Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus.