Auf den ersten Blick scheint es sehr zahlreiche Ursachen für Fehlentscheidungen zu geben. Genauer besehen lassen sich jedoch die Ursachen in zwei Klassen einteilen: Fehlentscheidungen aufgrund methodischer Defizite und solche aufgrund von unzureichendem Wissen. Beides bedingt sich wechselseitig: Methodische Defizite führen zu unzureichendem Wissen und dieses wiederum zu methodischen Defiziten. Erstaunlicherweise ist man heute zunehmend bereit, Fehlentscheidungen unter dem Schlagwort 'Risiko' einfach hinzunehmen. Dabei wird Risiko oft so wahrgenommen, als handele es sich um eine Art unvermeidbarer Naturgewalt. Man kann die Sache aber auch von einer anderen Seite her sehen und fragen: gibt es nicht Möglichkeiten, Fehlentscheidungen aufgrund von unzureichendem Wissen zu vermeiden oder wenigstens ihre Zahl zu vermindern? Mit dieser Frage setzt sich der vorliegende Beitrag auseinander. Er unterscheidet zwischen dem verfügbaren Wissen in den Köpfen der Menschen (Kopfwissen) und dem in Speichern abgelegten schriftlich kodierten Wissen (Speicherwissen). Allein das Kopfwissen ist für Fehlentscheidungen verantwortlich; dessen Güte gilt es somit durch Rückgriff auf das Speicherwissen zu verbessern. Das gelingt aber nur, wenn das Speicherwissen selbst hinreichende Qualität besitzt. Das ist aber heute nicht immer der Fall: Durch die unablässig wirkende Spezialisierungsspirale verflacht das Wissen immer mehr. Wenn man das Übel wirklich packen will, muss man die Spiralbewegung unterbrechen; dies ist eine der Hauptaufgaben der Wissensorganisation. Als ersten Schritt in diese Richtung wird die Gewinnung von kompakt dargestelltem Wissen in einer CABANIS – WIKI vorgeschlagen und die WIKI- Struktur vorgestellt.